Montag, 25. August 2008

Gedanken in Deutschland

Gestern habe ich das Postpaket erhalten, in dem meine Reiseführer für Georgien, Armenien und Aserbaidschan waren. Ich habe sie ins Regal gestellt, traurig darüber. Wir sind zurück, ich in Berlin, unser Appartment ist da unten in Batumi, die Leute in den Bergen erwarten uns, wir werden nicht zurückkommen. Die ersten Boote mit Hilfslieferungen des Roten Kreuzes haben Batumi erreicht, ich habe gelesen, dass es ca. 120.000 Flüchtlinge gibt, die Minister der europäischen Staaten treffen sich, um über mögliche Lösungen des Konfliktes zu diskutieren.
Ich bin enttäuscht, dass wir unser Projekt so abrupt abbrechen mussten. Ich hatte lange auf diese Möglichkeit gewartet. Gleichzeitig bin ich ... ja... perplex und noch immer geschockt zu sehen, wie schnell sich eine Situation vom Frieden zum Krieg wandeln kann und wie fragil unser weltpolitisches Gefüge ist, während man sich in Europa immer so in Sicherheit wiegt.
Es ist eine Erfahrung. Es ist nicht die Erfahrung, die wir haben wollten (wie entwickelt man Ökotourimus in einem sogen. Entwicklungsland), dennoch ist es eine bleibende Erfahrung, die prägt und mich sehr nachdenklich stimmt.

Hier, j'ai récu le paquet de Franzi avec tous mes guides pour la Georgie, l'Armenie et Aserbaidschan. Je les ai mis dans le placard et je me sentait triste. On est ici, I'm back in Berlin, notre appartment est la bas, a Batumi, les gens dans les montagne nous attends, on va pas retourner. Les premiers bateaux de red cross sont arrivés a Batumi, j'ai lu qu'il y a environ 120.000 refugees, the heads of european states meet pour trouver une solution pour sauver l'integrité du territoire de la Georgie et pour discuter le futur maniement avec la Russie. Je sens qu'il va encore durer longtemps until a solution is found et que c'est une situation politique très difficile.
Pour nous, je suis vraiment desolée et triste que ca c'est passé comme ca. Et je suis impressionée et choqué d'avoir experiencé comment une situation peux changer si vite de la paix au guerre, et de voir que la situation politique mondiale est si fragil pendant qu'on pense toujours qu'on est safe et vit en paix et rien de mal se va passer.
Notre projet a laissé une expérience, ce n'est pas l'expérience que nous avons voulu faire (avoir du success avec l'implementation du tourisme vert et voyager dans tout le pays), mais cette un expérience qui reste et qui me fait réfléchir.

Freitag, 22. August 2008

Sonntag, 10. August 2008

offızıeller Krıegszustand

Saakaschwılı hat gestern offızıell den Krıegszustand ueber Georgıen verhaengt. Gestern Nacht erreıcht mıch dıe Nachrtıcht, dass dıe Deutsche Botschaft ıhre Mıtarbeıter/Landsleute evakuıert. In Bussen nach Armenıen, ueber dıe Berge, da alle anderen Verbındungsstrassen abgeschnıtten sınd.
Dreı unserer anderen Glennıes (GLEN ıst das europaeısche Programm mıt dem wır hıer sınd) erreıchen nach Mıtternacht dıe tuerkısche Seıte.

Samstag, 9. August 2008

Tuerkeı !!

Wır sınd ın Trabzon, Tuerkeı. Haben Georgıen und Batumı heut sehr konsequent verlassen. Bın bıs auf weıteres ueber meıne deutsche Handynummer erreıchbar.

Montag, 4. August 2008

Folklorefest in den Bergen


Der erste Ausflug in die Berge von Adjara. Unser Ziel ist ein traditionelles Folklorefest in den Bergen am östlichen Rand Adjaras. Das Fest soll am Samstag am Grünen See (Green Lake) stattfinden und am Sonntag in einem Ort namens Beshumi in der Nähe. Wir starten am Samstagmorgen und schrauben uns die Berge und Serpentinen hoch, mit Abstechern zu Wasserfall und Kirchen, vorbei an schöner Landschaft. Die Fahrt nach Beshumi dauert normalerweise 4,5 Stunden, wobei wir die letzten zwei Stunden im Schneckentempo auf verschlammten, schlechten Wegen voran kriechen. Aber, noch ist nicht Sonntag, wir müssen zum Green Lake. Dahin dauert es noch einmal eine Stunde, die Straße dahin ist noch schlechter, schmal und nur noch für Jeeps befahrbar. So ist sie zumindest gekennzeichnet, uns kommen aber auch normale Autos und LKWs (mit vielen menschen auf der Ladefläche) entgegen, was nicht immer sehr angenehm ist. Man kann keine 15 Meter sehen, wir sind auf 2025 Meter Höhe, inmitten einer tief hängenden Wolke, die uns die Sicht nimmt und die Landschaft in eine gespenstische, feucht-kühle Atmosphäre taucht. Nach 15 Mal nachfragen und verschiedenen Entfernungs- und Richtungsangaben finden wir den Green Lake. Ebenfalls in trübe Wolken getaucht, sodass wir den See nur erahnen können. Und es findet kein Festival statt. Aufgrund des Wetters fällt es aus. Also zurück, natürlich auf dem verschlammten, schlechten Weg. Gegen 16 Uhr, also 8 Stunden später, erreichen wir nun Beshumi, wo wir eine Unterkunft suchen und finden (man frage nicht nach dem sanitären Standard…) und an einem netten Platz in den Bergen Abendpicknick veranstalten. Die Kühe kommen gerade aus den Bergen zurück und sind ganz neugierig, was wir da treiben.

Beshumi ist eine breit gestreute Ansammlung von Holzhäusern auf Pfählen mit angrenzenden Gärten. Das Dorf sieht nicht malerisch schön aus, wie beispielsweise in den Alpen, sondern eher alt, verrostet, etwas trostlos.

Wir haben ein Zimmer in einem großen Holzhaus bekommen, die Wände sind nur aus dünnem Holz, man kann den Nachbarn (in unserem Fall eine lustige laute Familie) husten hören und ich bin froh, meine Ohropax mitgenommen zu haben. Nachts zieht ein Gewitter auf und ich hoffe, dass der nächste Tag schön wird, auch damit diese verschlammten Straßen trocknen.

Das Fest findet am Sonntag Nachmittag auf einem der umliegenden Berge statt. Es wurden ein kleiner weißer Zaun und eine Musikanlage aufgestellt, etwas entfernt erstrahlt ein neu gebautes, weißes Toilettenholzhäuschen. Die Menschen aus den umliegenden Dörfern streunen herbei, wir sind die einzigen Westler. Es werden traditionelle Tänze, Gesänge und Kleidung vorgeführt, anschließend gibt es ein Pferderennen. Mir gefällt die Veranstaltung.

Nach fast 5 Stunden ruckeliger, anstrengender Serpentinenfahrt erreichen wir gegen Mitternacht Batumi (…und brauchen einen ganzen Tag zur Erholung).

Fahrt in die Berge, Tal in der Nähe von Batumi

WasserfallNebellandschaft auf 2000 Metern HöheHauptverkehrsstraße mit Läden in Beshumi

Tänzer in traditioneller Kleidung während des FestivalsBeshumi bei klarer Sicht

Mittwoch, 30. Juli 2008

Abenteuer "Mashrutka"

Das öffentliche Verkehrsmittel hier ist die Mashrutka. Dieser Minibus verkehrt im gesamten Land und ist eine Art Sammeltaxi. Das Beste: man stellt sich irgendwo an die Straße und wenn die Mashrutka naht, macht man eine Winkbewegung mit der Hand am ausgestreckten Arm und die Mashrutka stoppt. Zumindest wenn sie nicht voll besetzt ist. Wir hatten auch schon das Erlebnis, eine Stunde an der Straße zu stehen während die vollen Mashrutkas an uns vorbei fuhren, bis wir uns dann entschieden, per Anhalter zu fahren. Der Mann, der uns mitnahm war sehr nett, aber nachdem er unsere Taschen in seinen Kofferraum getan hatte, ging die Kofferraumklappe nicht mehr zu. So musste er improvisieren, band die Klappe mit Strick zu, der sich jedoch während der Fahrt immer wieder löste sodass wir immer wieder anhalten mussten. Zurück zur Mashrutka: sobald man aussteigen möchte, was man auch hier wieder überall tun kann, ruft man einfach „Stop“, oder „sdek“ wie es auf georgisch heißt, und die Mashrutka stoppt. Superpraktisch! Kein Rennen zum Bus oder „Mist, schon wieder den Bus verpasst, was nun?“ (Ja, an diese Zeiten kann ich mich gut aus meiner Schulzeit erinnern, wenn ich morgens um 6.55 Uhr den Bus nach Lommatzsch vom Hügel aus wegfahren sah…).

Mashrutkas

Dienstag, 29. Juli 2008

Alltagsleben in Batumi

Wasserversorgung: Es ist üblich, größere und große Wasserreserven im Haus zu haben. In unserer Wohnung haben wir viele ehemalige 8-Liter Trinkwasserkanister sowie einen großen Eimer, die mit Leitungswasser gefüllt sind. Wasser gibt es von 9 bis ca. 14 Uhr sowie von 19 Uhr bis 1 Uhr nachts. In der Zwischenzeit - beim Händewaschen, Abwaschen, Kochen etc - bedient man sich der Vorräte. Sehr selten passiert es, dass es zwei oder drei Tage kein Wasser gibt. Aber es kommt vor und daher ist das Auffüllen der Kanister eine wichtige tägliche Aufgabe.

Es ist interessant zu sehen, wie oft und wie viel Wasser man eigentlich benötigt. In Deutschland nutzen wir Leitungswasser so selbstverständlich, man ist sich dessen gar nicht bewusst, dass es auch anders sein kann bzw. wie es denn wäre wenn es anders wäre. Ich realisiere das jetzt und finde es ganz spannend. Tagsüber muss ich für noch so kleine Dinge Wasser aus dem Kanister nehmen: fürs Händewaschen, zum Kaffee kochen, zum Tisch mit feuchtem Lappen abwischen, Tomate waschen usw. Zum Wäschewaschen erhitze ich das Wasser auf dem Herd, bevor ich meine Wäsche in der Schüssel per Hand waschen kann.

Ab und zu, vor allem dann, wenn es in Strömen regnet, hat die Batumsche Wasserversorgung Schwierigkeiten. Auch das haben wir schon erlebt, da heißt es dann mit Hilfe des Kanisters duschen und Haare waschen, da die abendliche und morgendliche Wasserversorgung ausbleiben.

Regengüsse: Ja, die plötzlichen Regenfälle. Die Straßen werden zu Bächen, die Autos schlängeln sich langsam durch die Straßen, die Menschen suchen Unterschlupf in Läden und unter Balkonen. Der mutige oder eilige Fußgänger läuft größere Umwege, um wenigstens mit den Füßen halbwegs trockene Stellen und Übergänge zu erwischen, damit er die teilweise tiefen und vor allem dreckigen Bäche auf den Straßen umgehen kann.

Strom: Strom hatten wir bisher immer, heute aber flackert z.B. das Licht, der Stromfluss erfolgt also nicht sehr kontinuierlich. „Besonders gut für die Laptops…“ meint Kurt dazu.

Belebte Straßen: Die Straßen in Batumi sind sehr belebt. Überall sind Menschen auf der Straße, Leute sitzen vor ihren Läden, alte Frauen und Männer sitzen auf dem Gehweg und verkaufen Gemüse, Obst und Blumen aus ihren Gärten oder Zeitungen oder Sonnenblumenkerne zum Knabbern oder kleine Haushaltsutensilien. Ich kaufe aller 2 bzw. 3 Tage einen Blumenstrauß bei einer alten Frau, da ich den Eindruck habe und inzwischen auch weiß, dass sie das Geld wirklich brauchen. Zudem sind sie sehr nett und wir unterhalten uns mit meinen Brocken georgisch und russisch sowie mit Händen und Füßen.

Selbst nachts steht die Stadt nicht still. Batumi hat laut Aussage von Zviad, unserem Chef, erst seit wenigen Jahren Elektrizität, elektrische Straßenlampen etc. (Hier muss ich noch mal nachfragen, das klingt gerade wirklich abenteuerlich). Nachts sind viele Gebäude illuminiert, die angestrahlte Springbrunnenatmosphäre wird zusätzlich mit Beethoven und Schubert untermalt, selbst Bäume im Park leuchten blau und gelb & das Riesenrad blinkt rot und gelb weit über die Stadt hinaus. Die Menschen flanieren auf dem Strandboulevard, der übrigens in den 20er Jahren von einem deutschen & einem französischen Gartenarchitekten angelegt wurde.

Läden & Märkte: Überall in der Stadt, in jeder Straße gibt es mehrere kleine Läden. Bei uns Tante Emma Laden genannt und eher eine Seltenheit, sind sie hier normales Alltagsbild. Die kleinen Lädchen haben sehr angenehme Öffnungszeiten. Sie öffnen morgens gegen 9 Uhr und schließen abends gegen 23 Uhr, manche erst gegen Mitternacht.

Es gibt (noch) keine großen Supermärkte. Der erste Supermarkt hat letzte Woche eröffnet, mit Gratisverkostung und musikalischem Tamtam. Viele Leute standen davor und warteten gespannt auf das Eröffnungssignal (während drinnen noch die letzten Bauarbeiten beendet wurden). Claire und ich, die das spezielle Flair der Stadt mit den kleinen Lädchen genießen, sahen uns an und dachten gemeinschaftlich: Voilà, das ist der Anfang vom Ende. Der Verdrängungsprozess der kleinen Läden beginnt.

Wir haben bereits 4 Märkte gefunden, auf denen wir unser Obst und Gemüse einkaufen gehen. Die Märkte sind bunt, auch hier viele alte Menschen, die ihre Gartenernte verkaufen. Man bekommt beispielsweise 1 Kilo Birnen für 50 Cent, 1 Kilo Auberginen für 40 Cent, usw. Da macht einkaufen Spaß.

Alltagsbild kleine Läden in BatumiMarktstand mit Salome & mir
klatschnass...

Georgien - Georgia (July - October 2008)

Seit einigen Tagen bin ich nun in Georgien, in Batumi, direkt am Schwarzen Meer. Hier werde ich gemeinsam mit meiner französischen Projektpartnerin Claire in einer Tourismusorganisation arbeiten. Dieses Projekt findet im Rahmen von GLEN statt (die deutsche Ausführungsorganisation ist ASA) und wird u.a. vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert.

Wo ist Georgien?

Wo ist Georgien?